25. Februar 2022

Die Uhr Cape Cod crépuscule

Auf der Suche nach einer kreativ umsetzbaren technologischen Innovation wandte sich Hermès 2018 an das CSEM. So wurde ein Zifferblatt aus Silizium entworfen, das die intimistische und schlichte Zeichnung «crépuscule» des Grafikdesigners Thanh-Phong Lê zeigt: Aus der Verbindung von intensivem Blau und Reliefmotiv entsteht eine aussergewöhnliche Kreation.

Die Uhr Cape Cod crépuscule.
Die Uhr Cape Cod crépuscule. Credits: Joel Von Allmen

Das Zifferblatt der Cape Cod crépuscule besteht aus einem einzigen, 0,5 mm dicken Siliziumwafer, auf dem mit äusserster Präzision eine hauchdünne Schicht (72 Nanometer, d. h. weniger als 1 000 Atome dick) Siliziumnitrid (Si3N4) aufgebracht wird, mit der das gewünschte intensive Blau erreicht wird.

Auf diese Oberfläche wird dann das von Thanh-Phong Lê entworfene Motiv fotolithografisch aufgedruckt: Der mit der Farbschicht überzogene Siliziumwafer wird mit ultraviolettem Licht bestrahlt, um in lichtempfindlichem Harz die Struktur des Motivs herauszuarbeiten. Danach wird das Motiv in verschiedenen Bädern, ähnlich wie bei der Fotoentwicklung, fixiert. Anschliessend wird das Motiv schablonenartig mit 24-karätigem Gold überzogen, um die feinen Linien im Negativ zu erzeugen. Schliesslich wird der Wafer gereinigt und exakt auf die Form des Gehäuses der Cape Cod zugeschnitten.