28. Juni 2022

Supervene: die neue Behandlung bei Veneninsuffizienz

Das norwegische Start-up ClexBio spannt mit CSEM zusammen, um die weltweit erste Maschine zu entwickeln, mit der mittels Tissue Engineering (Gewebezüchtung) menschliche Venen im Labor hergestellt werden können. Das gemeinsame Projekt wurde vom norwegischen Forschungsrat mit über zwei Millionen Franken gefördert. Ziel ist es, ein völlig neuartiges Venentransplantat herzu-stellen, welches das Leben von Millionen von Menschen, die an tiefer Veneninsuffizienz leiden, verbessern könnte.

ClexBio management team
Beine mit Venenproblemen

Eine biologisch abbaubare Matrix zur Herstellung von menschlichem Gewebe

Die Venen leiten das Blut aus den Organen zurück zum Herzen. Sie verfügen über kleine Klappen, die verhindern, dass das Blut aufgrund der Schwerkraft zurückfliesst. Diese komplexe Struktur lässt sich nur sehr schwer künstlich nachbilden. ClexBio verfolgt einen einzigartigen Ansatz: Das Unternehmen hat ein mikrostrukturiertes 3D-Biomaterial entwickelt, das mit menschlichen Zellen (z. B. aus einer Zellbank) kombiniert werden kann und diese dazu bringt, sich nach einem bestimmten Muster zu vermehren und echtes menschliches Gewebe zu bilden. Hat sich das gewünschte Gewebe gebildet, werden sowohl die Zellen als auch das Gerüst entfernt. Zurück bleibt ein Implantat, das aus menschlicher extrazellulärer Matrix besteht, ein durch Tissue Engineering gewonnenes Venentransplantat.

Mit diesem Verfahren hergestellte Venentransplantate lösen nach der Implantation keine Immun-reaktion aus. Sie werden vielmehr von körpereigenen Zellen der Patientin bzw. des Patienten besiedelt und verwandeln sich in funktionelles Gewebe, das sich in den Körper integriert und mit ihm wächst.

Die Herstellung dieser revolutionären Implantate erfordert ein geschlossenes biotechnologisches Produktionssystem, das automatisch arbeiten kann. Für dessen Entwicklung sind die Ingenieurinnen und Ingenieuren des CSEM zuständig, die über eine umfassende Erfahrung mit Hydrogelen, Automatisierung und physiologischen Mikrosystemen verfügen.

Pressmitteilung