6. Mai 2025

Überwachung der hirnaktivität hilft das post-operative Delirium zu reduzieren

Wenn ältere Patientinnen und Patienten eine Narkose erhalten, senden ihre Gehirne elektrische Signale aus, die mittels Elektroenzephalografie (EEG) gemessen werden können. Durch die Überwachung dieser Signale und eine darauf abgestimmte Dosierung von Anästhetika könnte das Risiko eines post-operativen Deliriums (POD) gesenkt und intra-operative Wachheit verhindert werden. Das vom Bern MedTech Collaboration Call (BMCC) unterstützte Projekt QUESTIONED untersucht diese Methode, um die Anästhesieversorgung und Patientenergebnisse nachhaltig zu verbessern.

Das vom BMCC unterstützte Projekt QUESTIONED nutzt moderne EEG-Überwachung, um postoperative Delirien (POD) bei älteren Patientinnen und Patienten zu reduzieren.
Das vom BMCC unterstützte Projekt QUESTIONED nutzt moderne EEG-Überwachung, um post-operative Delirien (POD) bei älteren Patientinnen und Patienten zu reduzieren.
EEG-Aufzeichnung mit abwechselnden Phasen hoher Amplitude (Bursts) und Phasen niedriger oder fehlender Aktivität (Suppression). © Darren Hight 2025
© Darren Hight 2025  -

Burst-Suppression ist ein Muster, das in EEG-Aufzeichnungen beobachtet wird und abwechselnde Phasen hoher Gehirnaktivität (Bursts) und geringer Aktivität oder Flachlinienaktivität (Suppression) zeigt. Dieses Muster tritt häufig bei Patienten unter tiefer Anästhesie auf und kann auf eine übermässige Sedierung hinweisen.

Was ist ein postoperatives Delirium?

Das post-operative Delirium äussert sich durch plötzliche, schwankende kognitive Störungen nach einer Operation. Klinisch ist das POD mit erhöhter Morbidität und Mortalität, längeren Krankenhausaufenthalten und höheren Behandlungskosten verbunden. Weitere Komplikationen wie intra-operative Wachheit und Hypotonie stellen zusätzliche Herausforderungen für die Versorgung dar. Forschende haben „Burst Suppression“ als potenziellen Indikator für ein POD identifiziert.  Dabei handelt es sich um Phasen mit abwechselnd hoher und niedriger Hirnaktivität, die sich mittels EEG während einer Narkose nachweisen lassen. Eine genaue Überwachung des EEGs erweist sich als unverzichtbares Hilfsmittel, um diese Risiken zu minimieren.

Individuum mit dem ULTEEMNite-Gerät von CSEM zur EEG-Überwachung auf der Stirn.
© CSEM

Eine Person trägt das komfortable EEG-Überwachungsgerät ULTEEMNite von CSEM.

Nahaufnahme der Zentraleinheit und Sensorknoten von ULTEEMNite mit aktiven Trockenelektroden.
© CSEM

Nahaufnahme der Zentraleinheit und der Sensoren von ULTEEMNite mit aktiven Trockenelektroden.