1. Mai 2020

Das CSEM bekämpft das Covid-19-Virus

In einer nie dagewesenen Form engagieren sich medizinische und zivile Gemeinschaften, spezialisierte Unternehmen, die Wissenschaft und die Forschung, um gemeinsam das Covid-19 zu bekämpfen. Sei es in der Prävention, der Pflege, der Herstellung von Schutzmasken, Hygiene-Handgel, medizinischen Geräten oder in der Erfassung & Entschlüsselung des Virus, der Entwicklung von Testverfahren, von Impfstoff oder von Molekülen, die dem Erreger widerstehen: der Kampf findet an allen Fronten statt! Auch das CSEM engagiert sich und beteiligt sich aktiv an dieser Solidaritätskampagne. Wir unterstützen diese gemeinsame Anstrengung nach Kräften, in der Hoffnung, schon bald in einen Alltag zurückzufinden, der uns durch das Virus abhandengekommen ist.

AirViMo – Überwachung von luftübertragenen Viren

Viren in der Luft aufzuspüren, um ihre Ausbreitung zu verhindern, ist eine grosse Herausforderung, die Stat Peel mit Hilfe des CSEM und des Instituts für Virologie und Immunologie, einem mit der Universität Bern kooperierenden eidgenössischen Institut, in Angriff genommen hat unterstützt. Das Projekt wird von Innosuisse, der Schweizer Agentur zur Förderung von Innovationen. Gemeinsam entwickeln sie «AirViMo», mit dem die Anzahl der Partikel in der Luft quantifiziert werden kann, um deren Schädlichkeit für Mensch, Tier oder Umwelt zu bestimmen.

«AirViMo kann in Räumen platziert werden, in denen ein Übertragungsrisiko für Covid-19 besteht, wie z. B. in Wartezimmern, Aufenthaltsräumen in Spitälern, Pflegeinstitutionen, Heimen, Büros, öffentlichen Verkehrsmitteln und Schulen», erklärt Rudolf Bieri, CEO von Stat Peel.

COMO – Ambulante Fernüberwachung von COVID Patienten mit Angaben zu Herz- und Atemfrequenz sowie Hauttemperatur*

COMO ist ein von der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der italienischen Raumfahrtagentur ASI gefördertes Demonstrationsprojekt als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie in Italien. Dank diesem Pilotprojekt können COVID-19+ Patienten mit kardiovaskulären und respiratorischen Komplikationen zu Hause zu bleiben, wodurch das italienische Gesundheitssystem in der aktuellen COVID-19 Krise entlastet wird.

Der Monitoring Dienst besteht aus der Remote- und Echtzeit-Überwachung der Vitalparameter der Patienten auf der Basis von Wearable-Technologien und einer Cloud-Plattform, die es den Gesundheitsversorgern ermöglicht, die Gesundheitsentwicklung der COVID-19+ Patienten zu beaufsichtigen. In Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Sacco in Mailand und unter der Leitung von Professor Maurizio Viecca soll demnächst eine breit angelegte klinische Studie durchgeführt werden.

*auf Englisch: COronavirus remote MOnitoring of outpatients with heart rate, breathing rate and skin temperature.

Nachweis von Covid-19 im Speichel und einem Beatmungsgerät mit einem Drucksensor

Das CSEM beteiligt sich an 2 der 11 Forschungsprojekte, die das Botnar Research Centre for Child Health mit Unterstützung der Fondation Botnar ausgewählt hat.

  • Nachweis von Antikörper gegen SARS-CoV-2 (das Virus, das die Covid-19 Erkrankung verursacht) im Speichel. Projektleitung SwissTPH, Swiss Tropical and Public Health Institute.
  • Entwicklung eines kostengünstigen Beatmungsgerätes, das mit einem Drucksensor ausgestattet ist, mit dem man während der Intubation die Luftzufuhr steuern und somit die von der Krankheit geschwächten Lungen und das Lungengewebe schonen kann. Projekt unter der Leitung von UKBB, Universitäts-Kinderspital beider Basel.

Neuer serologischer Schnelltest

Auf den Spuren von Covid-19- und anderen Viren-Infektionen in der Bevölkerung

Das CSEM und das Schweizer Start-up Adamant Innotech haben sich zum Ziel gesetzt, einen Test zu entwickeln, der vergangene Infektionen mit dem Covid-19-Virus, dem Grippe-Virus oder mit über einem Dutzend anderen Viren zurückverfolgen kann. Die beiden Partnerunternehmen arbeiten gemeinsam an einem hochsensitiven serologischen Schnelltest, der in einer Blutprobe die Antikörper erkennt, die im Organismus als Reaktion auf verschiedene Infektionen produziert werden. Um diesen Test zu realisieren, werden die Ingenieure eine ausgereifte Technologie aus optischen Mikroarrays nutzen, die bereits in anderen medizinischen Anwendungen zum Einsatz kommt. Der neue Biosensor wird in der Lage sein, das Testresultat innerhalb von ein bis zwei Stunden zu liefern und bis zu 20 verschiedene Antikörpertypen gleichzeitig nachzuweisen.

Eine massgeschneiderte App, um die Ausbreitung des Virus vorauszusehen

Neue Infektionsherde mit Unterstützung einer App erkennen

Forscherteams des CSEM sind zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus aktiv daran beteiligt, Daten aus einer Smartphone-App (https://co19andme.com/) zu sammeln, die kostenlos und für jedermann zugänglich ist. Die Gesundheits- und Positionsdaten von Freiwilligen werden via Smartphone erfasst und in anonymisierter Form an die Riva Digital Plattform übermittelt. Daraus wird eine geographische Karte zur Lokalisierung von möglichen neuen Infektionsherden erstellt.

Früherkennung und Überwachung der Ansteckungen

2000 AVA-Armbänder stehen in Liechtenstein für eine Studie über Früherkennung einer Covid-19-Infizierung im Einsatz

Die biometrischen Armbänder des Schweizer Start-ups AVA integrieren die Messtechnologien des CSEM und wurden ursprünglich für die Detektion des weiblichen Fruchtbarkeits-Zyklus entwickelt. Aktuell werden diese in Liechtenstein im Rahmen einer Test-Studie zur Früherkennung einer Covid-19-Infizierung eingesetzt. In der ersten Phase der Studie, die von einer Gruppe von Wissenschaftlern und Unternehmern begleitet wird, werden auf freiwilliger Basis über 2000 Probanden und Probandinnen im Alter von 33 bis 51 Jahren ein AVA-Armand tragen. In einer zweiten Phase wird die Studie auf eine grössere Population ausgeweitet. Die im Schlaf gemessenen Vitalparameter ermöglichen eine Früherkennung und die Überwachung von Ansteckungen und tragen dabei zum besseren Verständnis der Krankheit bei.

Gemeinschaftliche Engagements

  • Herstellung von personalisierten 3D-Komponenten für Masken und Rohrverbindungen von Beatmungsgeräten in Zusammenarbeit mit dem Spital Neuenburg.
  • Bereitstellung von Patienten-Überwachungsgeräte im Spital Neuenburg